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13.12.2018
Philipp

«f O k u s» - Urs Bloch

Frage von Sandro Anderes:
Wie lange machst du schon OL und was hast du zuvor gemacht?
Ich mache seit etwa drei, vier Jahren OL. Zuvor war ich ein depressives Wesen mit Pickeln im Gesicht und flaschenbodendicken Brillengläsern. Keiner hat mich beachtet – erst mit dem OL kam der Erfolg :-)

Wer bist du, von wo kommst du ursprünglich und was machst du?
Ich bin 47-jährig, verheiratet mit Luzia und Vater dreier Kinder. Wir wohnen in Olten in unmittelbarer Nähe zum Bannwald (für alle OL-Kenner). Beruflich arbeite ich als Mediensprecher bei einem nationalen Transportunternehmen mit gelben Fahrzeugen, das dieses Jahr ein bisschen in den Schlagzeilen war.

Wann hast du mit Orientierungslauf begonnen?
Als etwa 14-Jähriger habe ich zum ersten Mal OL gemacht, an einem nationalen Jungwacht- und Blauring-OL. Danach gab es eine jahrzehntelange Regenerationsphase, bevor ich vor drei, vier Jahren wieder sachte einstieg. Ich bin über unseren ältesten Sohn (Florian) auf diesen tollen Sport aufmerksam geworden, nachdem wir ihn ein paar Jahre zuvor auf den OL-Ferienpass aufmerksam gemacht hatten.

Wie bist du auf die OL Regio Olten aufmerksam geworden?
Dass es diesen Club gibt, wusste ich schon seit längerem. Bloss dachte ich lange, dass dies alles kauzige Typen sind, die in pyjama-ähnlichen Anzügen durch den Wald hecheln. Erst mit der Zeit habe ich meine Vorurteile ab- und meine Sympathie für die tollen Mitglieder dieses Vereins aufgebaut.

Auf welcher Karte hast du zum ersten Mal OL gemacht?
Das muss an besagtem Jungwacht- Blauring-OL in Deitingen irgendwann in den 80-er Jahren gewesen sein. Am Abend lief in der der Disco «Wham!» («Wake me up before you go go»), den Rest habe ich vergessen.

Deine Lieblings OL-Karte?
Die Karte an der LOM in Ftan diesen Sommer fand ich sehr schön. Noch schöner war es aber in Göteborg anlässlich der Clubreise im Sommer 2015.

Welche anderen Sportarten machst du/hast du ausprobiert?
Ich habe als 18-Jähriger mal den Kilometertest im Radfahren gewonnen. Der Anlass im Oltner Gheid brachte mir eine Medaille, einen Blumenstrauss und viel Stolz väterlicherseits ein. Aus der Radkarriere wurde dann nichts, weil ich mir kurz vor dem Halbfinal des Kilometertests im Turnen den Fuss verstauchte. Halb so schlimm. Das Velo ist heute tägliches Fortbewegungsmittel und ich bin glücklich mit Wandern, ein bisschen Laufsport, Langlauf sowie Nicht-Jassen (ist ja auch kein Sport).

Wie verbringst du sonst deine freie Zeit?
Ich bewundere meine Frau und unsere Tochter bei der Hege und Pflege unserer Meerschweinchen-Kolonie. Für das restliche Nicht-Meerschweinchen-Areal im Garten bin ich zuständig und pflanze mit Freude Blumen und Gemüse an. Daneben bin ich Präsident des Robi Olten, lese gerne kluge Dinge in Zeitungen, Zeitschriften und Romanen, schreibe monatlich eine Kolumne und geniesse ab und zu eine kulturelle Veranstaltung. Mir ist eigentlich nie langweilig.

Das schönste (OL-)Training?
Das war im besagten OL-Vereinslager in Göteborg. Dort stand ich während des dritten Trainings auf einmal ganz alleine auf einer grossen, freien und natürlich sumpfigen Fläche zwischen zwei Wäldern. Das war ein metaphysisches Erlebnis und ich fragte mich: Was wäre jetzt, wenn du hier nie mehr den richtigen Weg finden würdest?

Deine beste Leistung im OL?
Ich habe am diesjährigen Nationalen in Tarasp einer Tessinerin den Posten gezeigt («qui più sopra!»). Zudem habe ich dieses Jahr je einen nationalen und einen regionalen OL gewonnen. Leider gewann ich nur in der Kategorie „Herren B“, die eine mir sehr nahestehende 17-jährige Person mal milde lächelnd als „Herren Bratwurst“ bezeichnete. Zählt also nichts.

Wenn du ein Tier wärst – welches und warum?
Ein Meerschweinchen, dann würde ich von meiner Frau und meiner Tochter liebevoll umsorgt.

Lieblingsfächer in der Schule (damals)?
Ich fand Geographie, Geschichte und Deutsch gut. Gefallen haben mir – dank tollen Lehrern - auch Turnen und Gitarre.

Was wissen wir nicht über dich?
Ich putze meine OL-Schuhe, wenn sie schmutzig sind (was offenbar viele nicht machen, sie lassen sie einfach trocknen).

Beschreibe dich in drei Worten?
«Uomo di Mare» (Habe ich irgendwo in Italien gelesen. Tönt gut, trifft aber natürlich nicht auf mich zu).

Was wolltest du schon lange mal der ganzen Welt sagen?
Putzt eure OL-Schuhe, wenn sie schmutzig sind!

Welchen Rat würdest du einer 15-jährigen Person geben?
Mache etwas und mache es mit Leidenschaft!

Weißt du wie man die Waschmaschine bedient?
Diese Frage ist fast eine Beleidigung für einen Familienvater und Teilzeit-Hausmann. Ich kann nicht nur waschen, sondern auch Wäsche aufhängen, Wäsche abnehmen und bügeln. Die grösste Herausforderung in diesem Bereich bleibt aber das Zusammenführen von immer wieder brutal getrennten Sockenpaaren.

Beende den Satz: Ich wollte schon immer...
...ein bisschen mehr Mut haben.

Was wolltest du als Kind später mal werden?
Ich wollte mal Senn auf einer Alp werden. Das wäre ein kurzes Gastspiel geworden, wenn ich an meine Allergien denke. Konkreter war dann der Wunsch, Lehrer zu werden – das wäre rückblickend wohl gar nicht so dumm gewesen.

Dein Lieblingsplatz in Olten?
Ich finde es am Waldrand oberhalb des Adam-Zeltner-Wegs mit Blick auf die Stadt sehr schön.

Was sind die Nachteile des Lebens in Olten?
Das Meer fehlt - sonst wäre ich vielleicht ein „Uomo di Mare“.

Was kommt dir spontan zu diesen Wörtern in den Sinn?
Zeit – „...ist eine grosse Maschine, die läuft und läuft und läuft.“ (ist nicht von mir, sondern von Züri West)
Olten – Hier lebe ich trotz allem sehr gerne.
Grün – Meine Lieblingsfarbe
Winter – Mit viel Schnee und viel Kalt sehr gerne!
Hitze – Bis 30 Grad Celsius ist super, mehr brauche ich nicht.
Schnee – Sehr gerne, am liebsten in rauen Mengen.
Schöne Landschaft – Ich mag sowohl die kraftvolle Ruhe der Berge wie auch die Weite des Meeres.
Kompass – Ist nicht immer mein Freund.

Wen möchtest du als nächstes interviewt haben?
Angela Schwab

Was möchtest du schon lange von ihr wissen?
Du bist gut im Organisieren von Anlässen. Welchen Anlass möchtest du mit der OL Regio Olten mal auf die Beine stellen?

«f O k u s» - Urs Bloch