29.05.2020
Philipp
Frage von Timur Acemoglu:
Wie hat sich der Orientierungslauf als Sport verändert, seit du damit angefangen hast?
Etwa so wie Fussball. Wie dort, „das Runde muss ins Eckige !“, ist auch bei uns, „laufe alle Posten in der richtigen Reihenfolge möglichst schnell an“ ! im Prinzip noch alles gleich, aber im Gegensatz zu ersterem ohne Skandale und Millionenbeträge.
Verändert haben sich die Rahmenbedingungen: Was sich beim Fussball als angepasstes Regelwerk und von der technischen Seite her als Video-Beweis „eingeschlichen“ hat ist bei uns die WO (Wettkampfordnung) und die Zeiterfassung bzw. Postenkontrolle mit sportident. So sassen wir vor 40 Jahren nach einem Regionalen mit Küchenuhr-Zeitmessung noch oft bis weit nach Mitternacht beim Löchli-Kontrollieren, tippten die Ranglisten auf Wachsmatrizen und füllten dann je eine Kopie der betreffenden Rangliste zusammen mit der Laufkarte in das vom Läufer, von der Läuferin, voradressierte Couvert. Man stelle sich vor, dass dies damals beim O-Ringen (Schwedischer 5-Tägeler) mit 15‘000 -25‘000 Teilnehmer/innen auch so gemacht wurde ! Noch vorher wurde an den Postenstandorten ein weiss-orange-weisses Band befestigt und dazu ein kleiner Stempel mit farbigem Stempelkissen aufgehängt. Auch unser Hauptwerkzeug, die Karte, hat sich gemausert, anfänglich liefen wir mit schwarzweissen A4-Auszügen der Landeskarte im Massstab 1:25‘000. Lange wurden danach wurden im Offsetdruckverfahren Karten hergestellt, wofür pro Farbe je eine Vorlage von Hand gezeichnet werden musste.
Wer bist du, von wo kommst du ursprünglich und was machst du?
Heinz Hosner, geboren 1951 im Sternzeichen Krebs und aufgewachsen in Balsthal. Bezogen auf’s Gewicht ca. 198 cm gross. 42 Jahre Unterricht als Sekundarlehrer in Trimbach, jetzt Rentner bzw. engagierter Nachhilfelehrer und Teilzeit-Hausmann, zwischendurch an 20 Tagen Tourleiter bei sCOOL.
Wann hast du mit Orientierungslauf begonnen?
Als Pfadfinder ca.1964.
Wie bist du auf die OL Regio Olten aufmerksam geworden?
Als Dirigent der Musikgesellschaft Gunzgen habe ich Alois Theiler kennen gelernt, er war Mitglied der OLG Gäu.
Auf welcher Karte hast du zum ersten Mal OL gemacht?
Als Pfadfinder auf dem Zusammenschnitt der Landeskartenblätter Passwang/Hauenstein/Weissenstein/Murgenthal (Balsthal liegt ziemlich genau im Schnittpunkt der 4 Blätter), als Teilnehmer des Leiter1-Kurses auf der „richtigen“ OL- Karte „Chieme“, Halbinsel im Zugersee.
Deine Lieblings OL-Karte?
Les Breuleux
Welche anderen Sportarten machst du/hast du ausprobiert?
In absteigender Quantität: Volleyball, Skifahren, Langlauf, Leichtathletik, Radsport, Segeln, Geocaching, Minigolf, Triathlon, Jassen, Schach, Kegeln, ...
Wie verbringst du sonst deine freie Zeit?
Spiele Soprano-Cornet im Musikverein Gretzenbach und übe nach dem Lust- und Launeprinzip, oder, wenn es das bevorstehende Konzert bzw. ein Wettbewerb erfordert. Leider zu selten bietet sich die Möglichkeit, als Playbacker oder in der Kirche mit Orgelbegleitung aufzuspielen.
Koche regelmässig, oft besser als mässig.
Das schönste (OL-)Training?
Ein selber organisiertes mit vielen zufriedenen Teilnehmer/innen.
Deine beste Leistung im OL?
Sieg am Turkey-Trot (2-Tage OL ) 2006 in Ontario, Kanada.
Wenn du ein Tier wärst – welches und warum?
Giraffe , da rinnt ein Weizenbier länger durch den Hals
Lieblingsfächer in der Schule (damals)?
Mathematik, Chemie, Physik, Biologie, später Musik
Was wissen wir nicht über dich?
Genau das behalte ich ausnahmsweise für mich.
Beschreibe dich in drei Worten?
Neugierig, pragmatisch, friedliebend
Was wolltest du schon lange mal der ganzen Welt sagen?
„Tschaup möglechscht niemerem i sys Gärtli, de wird ou dys i Ruei gloh.“
Welchen Rat würdest du einer 15-jährigen Person geben?
„Wenn d‘noni weisch, was OL esch, probier‘s schlöinigscht uus, s’chönnt dr schlemmschtefaus Schpass mache !“
Weißt du wie man die Waschmaschine bedient?
Claro , ich kann lesen (und verstehen !).
Beende den Satz: Ich wollte schon immer...
...für ein paar Tage Milliardär sein.
Was wolltest du als Kind später mal werden?
Elektroingscheniör
Dein Lieblingsplatz in Trimbach?
Strandkorb hinter dem Haus (mit Blick in die Alpen)
Was sind die Nachteile des Lebens in Trimbach?
- relativ hohe Steuerbelastung
- relativ wenig Einkaufsmöglichkeiten (Olten ist aber nicht wirklich besser !)
- absolut kein See
Was kommt dir spontan zu diesen Wörtern in den Sinn?
Zeit – kommt hoffentlich noch viel
Olten – Chöbu
Grün – gute Alternative zu Rot
Frühling – viel zu kurz (Wetter, Natur...) bzw. zu lang (Pollenallegie)
Hitze – macht nüüt
Schnee – geht mittlerweile auch gut ohne
Schöne Landschaft – wohlfühl
Kompass – nicht nur für OL, als Metapher im ganzen Leben eine Hilfe
Wen möchtest du als nächstes interviewt haben?
Klas Nilsson
Was möchtest du schon lange von ihm wissen?
Wie verdrängst du den Frust, wenn du in einem Mittellandwald voller Brombeeren und Brennnesseln läufst, nicht in Schweden OL machen zu können ?