08.07.2024
F. Wyss
4 WettkämpferInnen – Lorena Hosner, Mona Ingrisani, Heinz Hosner, Franz Wyss – starteten am 5-Tägleler im Trentino, nahe beim Gardasee, in den südlichen Dolomiten, betreut von Ursula Wyss. Insgesamt waren ca. 1700 LäuferInnen unterwegs. Die Ortsnamen tönen nach schöner Gegend, nach Ferien und diese Attribute verdienen sie auch. Unsere Hotelunterkunft am Molvenosee (dem „schönsten See Italiens“) lag nahe bei den Etappenorten. Die ersten 4 Etappen in teils steilen, meist offenen coupierten Tannenwäldern brachten technisch anspruchsvolle Läufe. Insbesondere unsere Frauen fanden sehr schwierige Bahnen vor und schlugen sich vorbildlich die grossen und kleinen Hügel hinauf und hinunter oder darum herum. Passierbare und viele unpassierbare Felsbänder verunmöglichten es oft, „auf dem Strich“ zu laufen, sodass auch Kompass laufen oft korrigiert werden musste. „Gruusig“ - Lorenas Lieblingswort - für unwegsame Passagen (liegende zu überquerende Tannen, Stein- und Felsgebiete, sehr steile Passagen) kam bei der Routenanalyse oft zum Einsatz. Ganz speziell gestaltete sich die 3. Etappe. Nach einem Fussmarsch von 4 km (230 m opsi) waren wir erst im Laufzentrum, dann noch ein steiler Weg zum Start. Mona, welche als letzte starten musste und sich bei einem schwierigen Posten noch etwas Zeit gesammelt hatte, stieg neben Felsbändern zu ihrem schon sichtbaren 4.-letzten Posten. Ein älterer Läufer stürzte genau in diesem Moment vor ihren Augen mehrere Meter über das Felsband hinunter, schrie dabei und blieb verletzt und stark blutend liegen. Weit und breit keine anderern möglichen Helfenden. Mona bemühte sich um den Mann, der zuerst gar nicht reagierte, und sie entschloss sich nach erster Hilfe, sofort zum Ziel (ca. 400 m) mit Samariterposten zu laufen und dort Hilfe zu holen. Und den Lauf natürlich aufzugeben. Dass der Mann nach sofortiger Suchaktion nicht gefunden wurde, hatte damit zu tun, dass er tatsächlich selber zurück ins Ziel stolperte. Er war – wie sich später noch ergab – mit mehreren Knochenbrüchen und erheblichen Kopfverletzungen davongekommen. Mona erntete dafür an der Siegerehrung auf der Bühne einen speziellen Dank der Laufleitung. Im Uebrigen durfte auch ich das Siegerpodest für die Läufe 1, 3 und 4 und für den 1. Gesamtrang besteigen. Ideales Laufwetter, nicht zu heiss und kein Regen, oft Sonne, begleitete uns die ganze Woche.
Die tägliche Routenanalyse gehörte für uns zum Wichtigen Ritual, ebenso wie das Jassen nach dem Znacht. Beim Jassen gewannen übrigens die jungen Frauen Mona und Lorena sehr sehr klar. Gleiche Ergebnisse im OL hätten ganz sicher 5 Etappensiege gebracht. Der Ausflug nach Italien hat sich gelohnt, nächstes Jahr in Madonna di Campiglio.
Resultate: Link.
Bilder (von Ursula): Bilder